Wir sind der Infobus Leipzig. Wir fordern, dass alle Menschen an dem Ort ihrer Wahl leben können. Wir lehnen es ab, dass Rechte von Menschen in Deutschland und der EU aufgrund des Aufenthaltsstatus eingeschränkt oder verwehrt werden.
In erster Linie bieten wir daher kostenlose Rechtsberatung für Menschen im Asylverfahren an. Für den Infobus ist Beratung aus mehreren Gründen wichtig: Menschen im Asylverfahren sollten wenigstens die Möglichkeit haben, das System zu verstehen, das über so weite Teile ihres Lebens bestimmt. In der Beratung lassen sich trotz der restriktiver werdenden Rechtslage immer wieder kleine rechtliche Handlungsmöglichkeiten finden. Wir sehen in der Beratung ein Zeichen der Solidarität und versuchen, gemeinsam gegen die Ungerechtigkeiten des Asylsystems vorzugehen.
Wir stehen bedingungslos auf der Seite derjenigen, die zu uns in die Beratung kommen und beraten unabhängig von staatlichen und religiösen Instanzen. Die Beratung ist kostenlos und wir verdienen damit kein Geld.
Gemeinsam versuchen wir die Situation zu verstehen und zu überlegen, was getan werden kann. Wir…
- lesen gemeinsam die Briefe von Behörden und schreiben Antworten
- reichen Klage gegen negative Bescheide im Asylverfahren ein
- können bei Bedarf Kontakt zu Behörden aufnehmen und Menschen dorthin begleiten
- bereiten auf das Interview beim BAMF vor
- vermitteln Kontakte zu anderen Beratungsinitiativen und Anwält*innen
- möchten gerne den Raum dafür öffnen, sich über die rechtliche Situation und schwierige Erfahrungen in Deutschland auszutauschen oder auch einfach zusammenzusitzen und einen Tee zu trinken.
Uns ist bewusst, dass es für Menschen im Asylverfahren besonders schwierig ist, eine Wohnung und Arbeit zu finden. Leider können wir dabei aber nicht unterstützen. Siehe dazu aber die weiterführenden Links.
Mit dem Bus wollen wir vor den Unterkünften beraten, in denen Menschen leben müssen. Darüber bekommen wir auch einen Eindruck von den oftmals isolierten Orten und den Lebensrealitäten der Menschen. Derzeit sind wir nicht mit unserem namensgebenden Bus unterwegs, sondern beraten ausschließlich im Mumkin in der Eisenbahnstraße 125 (siehe Kontakt).
Aber die Wiederaufnahme der mobilen Beratung ist in Planung. Wann und wohin genau es dann gehen wird, werden wir, sobald es feststeht, hier bekannt geben.
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Hintergrund
Den Infobus Leipzig gibt es seit 2012. Motiviert wurden wir damals durch einen Anstieg von Protesten von Geflüchteten. Zum Beispiel gingen in Würzburg Asylsuchende in den Hungerstreik. In der Innenstadt setzten sie gerichtlich ein Protestcamp durch. Darauf gab es im September einen Protestlauf von 50 Geflüchteten und Unterstützer*innen von Würzburg nach Berlin.
Von 2012 bis Anfang 2019 standen wir mit unserem Bus einmal in der Woche vor der Sammelunterkunft in der Torgauer Straße 290. Von 2013 bis 2015 fuhren wir alle zwei Wochen in den Leipziger Landkreis zu der Unterkunft in Bahren.
2015 waren wir Teil von Protesten vor allem an der neuen Messe in Leipzig, wo viele Geflüchtete sich gegen die schlechten Bedingungen ihrer Unterbringung und im Asylverfahren wehrten. Nicht zuletzt unterstützen wir Proteste gegen Abschiebungen, z.B. am Flughafen Leipzig/Halle.
